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Makaken gewünscht/gefürchtet?

Aufgrund ihrer Intelligenz und ihres niedlichen Aussehens (vor allem als Jungtier) werden Makakenbabys gewildert, geschmuggelt und auf den Märkten als Haustiere verkauft, oder für Tanzdarbietungen trainiert. Die Trainingsmethoden, könnt ihr euch hier in einem Video von Jakarta Animal Aid Network ansehen.

Was aber passiert mit ihnen, wenn ihre Größe, ihre Aggressivität, ihr traumatisiertes Verhalten, oder die Arbeit, die so ein Haustier macht dem Halter zu viel wird? Selten entledigt er sich seines Tieres durch Abgabe an eine Auffangstation.

In Auffangstationen werden die Tiere so gut wie möglich in naturnahen Kaefigen untergebracht
mit environmental enrichment wird ihre Intelligenz und ihr natürliches Verhalten trainiert.
in sozialen Gruppen lernen die Tiere wieder, was es heisst, mit Artgenossen zu leben. Diese Gruppen werden dann zusammen ausgewildert.

Vernachlässigung oder Aussetzen sind die Zukunftsaussichten vieler in Gefangenschaft gehaltenen Affen.
Wenn vernachlässigte Tiere von Tierschutzorganisationen gefunden und beschlagnahmt werden, dann wird versucht, sie wieder auf ein Leben in der Natur vorzubereiten.

Der Weg zurück zu einem natürlichen Leben ist lang. In Auffangstationen ankommende Makaken müssen erstmal in Quarantaene und dort auf Tuberkulose untersucht werden. Dazu gehört ein Röntgenbild…
… und ein Tuberkulintest. Hier wird die Reaktion des Körpers auf eine Testlösung beobachtet.

Es ist aber extrem schwierig natürliche, weit abgelegene, sichere Lebensräume zu finden, in die man diese Tiere auswildern kann. Erstens gibt es durch ihre Reproduktionsfreudigkeit in den verbliebenen Gebieten schon mehr als genug Makaken. Und zweitens werden einmal trainierte Tiere oft zu Problemtieren. Siehe weiter unten. Darum wildern Organisationen wie IAR nur sterilisierte Makaken in weit abgelegene Nationalparks aus. So behalten die Tiere ihre Geschlechtshormone und damit ihr natürliches Sozialverhalten, sie können sich aber nicht mehr fortpflanzen.
Es gibt mittlerweile schon Sterilisationsaktionen von wilden Makaken in Siedlungsnähe, um eine Vermehrung zu stoppen und das Entstehen sogenannter conflict-areas zu verhindern.

Schussprojektil, welches unter der Haut eines Problemtieres entfernt wurde. Menschen schiessen aus Angst, oder aber auch zum Spass auf Affen, in ihrer Nähe.

Durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen wird das Problem des Aufeinandertreffens von Affe und Mensch aber kaum behoben werden können.
Nicht nur wilde Makaken werden zu solchen Problemtieren. Vor allem ausgesetzte Makaken haben entweder die Scheu vor dem Menschen verloren und wissen, dass es dort leichtes Futter gibt, welches sie rücksichtslos für sich beanspruchen. Oder aber sie reagieren durch vergangenen Missbrauch aggressiv auf Menschen in ihrer Nähe und greifen an. Bisse durch Makaken, können schwere Verletzungen hervorrufen.

Gebiss eines männlichen Makaken
auch die Weibchen können den Menschen schwer verletzen

Durch Aufklärung der Bevölkerung versuchen Tierschutzorganisationen den Menschen richtiges Verhalten in der Natur (auf keinen Fall Füttern von Affen, offenes Mitführen von Essen,…) beizubringen. Und außerdem darauf einzuwirken, keine Affen auf dem Markt als Haustiere zu kaufen. Andere Wege sind die Beeinflussung von Regierungsentscheidungen. So hat JAAN es mittlerweile geschafft, dass indonesienweit die Verwendung von Tanzaffen verboten ist.

Ich mit einem männlichen Makaken, dem Projektile entfernt werden mussten. Der Affe ist narkotisiert.