Während eines Besuchs in der Reptilienauffangstation (davon mehr im nächsten Blogbeitrag) hat Ecki einen kleinen Leopardgecko in der Quarantänestation besucht.

Pünktchen, der kleine Leopardgecko

-Hey hallo Kleiner, wer bist du denn?

:Ohlala, hihihi, du siehst ja lustig aus! Du hast ja so schöne bunte Streifen überall auf deinem Körper! Ich habe Punkte, sieh mich an, aber die sind leider nicht schön bunt, sondern nur schwarz. Dennoch finde ich die Punkteverteilung sehr schön an meinem Körper, findest du nicht auch? Ich mag sehr, wie sie Richtung meiner schönen Schwanzspitze hin immer mehr werden. Wegen meiner vielen Punkte heisse ich auch Pünktchen. Das ist ein schöner Name, findest du nicht? Du heisst bestimmt Streifchen wegen deiner schönen bunten Streifen.

-Nein, ich heisse Ecki, weil…

:Hihihi, Ecki, das ist ja ein lustiger Name! Warum heisst du denn Ecki? Du bist doch gar nicht eckig.

-Ich heisse Ecki, weil ich auf meiner Nase ein Dreieck habe. Sieh mal, hier laufen meine “schönen bunten“ Streifen zusammen und bilden ein …

:Oh ja ich sehe es! Hihihi, du hast ein Dreieck auf der Nase!!

-Es freut mich ja, dass du so gut drauf bist und über alles lachen kannst. Aber warum sitzt du hier in der Krankenstation, was fehlt dir?

Die Geschichte des kleinen Leopardgecko

:Oh ja,nun, jetzt sehe ich wieder sehr schön aus, naja, bis auf die Narben auf meinem Kopf. Sieh mal, das ist wirklich nicht schön und noch dazu direkt auf dem Kopf, wo es jeder sieht…

aber immerhin lebe ich noch. Mir ging es bis vor kurzem richtig schlecht, weil ich meine alte Haut nicht mehr abstreifen konnte. Kannst du dir vorstellen wie das ist?

-Ja das kann ich! Ich bin ja auch ein Reptil und Häute mich. Ich bin ein Chamäleon und was bist …

:KAMEL…was?! Hihihi du siehst gar nicht aus wie ein Kamel!!

-Ich bin ja auch ein CHAMÄLEON. Was bist du denn?

:Ich bin ein Leopardgecko.

–Hahahaha, du siehst ja gar nicht aus wie ein Leopard!

:Tu ich wohl! Du brauchst mich gar nicht auszulachen! Sieh mich doch an, hast du nicht meine schönen Punkte gesehen. Wie im Fell eines Leoparden!

-Ok, entschuldige! Du bist wirklich sehr schön! Und die Narben auf dem Kopf sieht man kaum! Aber warum konntest du denn nun deine alte Haut nicht mehr ordentlich abstreifen?

Häutung

:Dort wo ich gewohnt habe, gab es nicht genug Wasser und keine feuchte Ecke. Ich habe überall gesucht, was auch nicht lange gedauert hat, weil ich nur wenig Platz hatte! Nach ein paar Schritten bin ich mit der Nase wo gegen gestossen und konnte nicht mehr weiter. Da war irgendeine Wand, die ich nicht sehen konnte… Dann habe ich versucht mich in die Erde zu vergraben, aber da war kein feuchter Sand, nur trockene Holzspäne. In meiner Höhle konnte ich mich wenigstens in den Schatten zurück ziehen, aber nasse Erde gab’s auch hier nicht. Und mit jeder Häutung habe ich gespürt wie meine Zehen immer tauber wurden, bis ich sie nicht mehr spüren konnte. Und dann konnte ich irgendwann kaum noch essen. Zu fressen habe ich immer noch haufenweise bekommen. Dicke fette Mehlwürmer! Ich weiss die sind ungesund, aber es gab nix anderes.

Der Weg zur Reptilienauffangstation

Und dann bin ich eines Tages von fremden Menschen aus meiner Höhle genommenen worden. Ich kam in eine Plastikkiste mit feuchtem Krepppapier. Während es um mich herum schaukelte, habe ich mich unter dem Papier versteckt. So wurde ich also in die Reptilienauffangstation transportiert. Dann bin ich aus der Box herausgenommen worden, man hat mich vorsichtig festgehalten und mir die alten Hautreste entfernt. Leider war eine Zehe abgestorben, so dass ich sie verloren habe und ich hatte Wunden am Kopf durch eine Infektion mit Pilzen und Bakterien. Mehrmals täglich  wurde dort Salbe aufgetragen, bis die Wunde verheilt war. Die Menschen hier sind sehr lieb zu mir. Sie baden mich täglich, fassen mich ganz vorsichtig an und haben mir meinen schönen Namen gegeben! Ich glaube sie suchen mir sogar ein neues zu Hause. Aber eigentlich will ich gar nicht weg, hihihi! Nur freue ich mich schon aus der Krankenstation heraus zu kommen und in ein schönes Terrarium zu ziehen, mit vielen Versteck- und Klettermöglichkeiten, mit feuchtem Bodengrund, einer gut gefüllten Wasserschale und vielseitigem Futter! Aber vielleicht finden sie ja wirklich ein neues Heim für mich… Hoffentlich bei lieben Menschen, die meine Schönheit bewundern!
-Oh wow, Pünktchen, du hast ja wirklich Schreckliches erlebt! Darf ich dich drücken!

Autotomie

:Hihihi, natürlich darfst du, Strich trifft Punkt, hihihi, aber pass auf meinen schönen Schwanz auf! Tritt nicht drauf sonst bricht er ab!

-WIE BITTE??! Oh mein Gott!

:Ja, passiert das denn nicht bei dir?

-Ähh nein! Das wäre ja furchtbar! Ich brauche ihn doch zum Klettern!!

:Hihihi, dafür nehme ich meine Füsse! Um mein Leben zu retten, brauche ich meinen abwerfbaren Schwanz! Wenn mich jemand, mein Fressfeind zum Beispiel, am Schwanz zu packen bekommt und daran zieht, dann bricht er ab.

So kann ich weglaufen und mich in ein Versteck flüchten. Man nennt es Autotomie. Hihihi, was für ein lustiger Name.

Wo es doch nichts mit einem Auto zu tun hat! Mein Schwanz wächst zwar mit der Zeit wieder nach, aber nicht so schön wie er war.

Also pass bitte auf, dass du nicht drauf trittst!

-Na klar! Ich mache ganz vorsichtig! Ich wünsche dir, schönes Pünktchen, alles Gute für eine schöne Zukunft bei lieben Leuten!